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Die Arche 2002

 Nach vielen Jahren sah Gott wieder einmal auf die Erde.
Die Menschen waren verdorben und gewalttätig und er beschloss, sie zu vertilgen,
genau so, wie er es vor langer langer Zeit schon einmal getan hatte.

Er sprach zu Noah: „Noah, bau mir noch einmal eine Arche aus
Zedernholz, so wie damals : 300 Ellen lang, 50 Ellen breit und 30 Ellen
hoch. Ich will  eine zweite Sintflut über die Erde bringen. Die Menschen
haben nichts dazu gelernt. Du aber gehe mit deiner Frau, deinen Söhnen und deren Frauen  in die Arche und nimm von allen Tieren zwei mit, je ein Männchen und ein Weibchen. In sechs Monaten werde ich den großen Regen schicken.“

Noah stöhnte auf; musste das denn schon wieder sein? Wieder 40 Tage
Regen und 150 unbequeme Tage auf dem Wasser mit all den lästigen Tieren an Bord und ohne Fernsehen! Aber Noah war gehorsam und versprach, alles genau so zu tun, wie Gott ihm aufgetragen hatte.

 Nach sechs Monaten zogen dunkle Wolken auf und es begann zu regnen.
Noah saß in seinem Vorgarten und weinte, denn da war keine Arche.
„Noah“, rief der Herr, „Noah, wo ist die Arche?“
Noah blickte zum Himmel und sprach: „Herr, sei mir gnädig!“
Gott fragte abermals: „Wo ist die Arche, Noah??

Da trocknete Noah seine Tränen und sprach: „Herr, was hast du mir
angetan? Als Erstes beantragte ich beim Landkreis eine Baugenehmigung. Die dachten zuerst, ich wollte einen extravaganten Schafstall bauen. Die kamen mit der ausgefallenen Bauform nicht zurecht, denn an einen Schiffbau wollten sie nicht glauben.  Auch deine Maßangaben stifteten Verwirrung, weil niemand mehr weiß,  wie lang eine Elle ist. Also musste mein Architekt einen neuen Plan entwerfen.

Die Baugenehmigung wurde mir zunächst abgelehnt, weil eine Werft in
einem Wohngebiet planungsrechtlich unzulässig sei. Nachdem ich dann
endlich ein passendes Gewerbegrundstück gefunden hatte, gab es nur noch Probleme.

Im Moment geht es z.B. um die Frage, ob die Arche feuerhemmende
Türen,  eine  Sprinkleranlage und einen Löschwassertank benötige. Auf einen Hinweis, ich hätte im Ernstfall rundherum genug Löschwasser, glaubten die Beamten,  ich wollte mich über sie lustig machen.

Als ich ihnen erklärte, das Wasser käme noch in großen Mengen, und zwar viel mehr als ich zum Löschen benötigte, brachte mir das den Besuch eines Arztes vom Landeskrankenhaus ein. Er wollte von mir wissen, was ein Schiffbau auf dem Trockenen, fernab von jedem Gewässer, solle.

Die Bezirksregierung teilte mir daraufhin telefonisch mit, ich könnte ja gern ein Schiff bauen, müsste aber selbst zusehen, wie es zum nächsten größeren Fluss käme. Mit dem Bau eines Sperrwerks könnte ich nicht rechnen, nachdem der Ministerpräsident zurückgetreten sei.

Dann rief mich noch ein anderer Beamter dieser Behörde an, der mir erklärte, sie seien inzwischen ein kundenorientiertes  Dienstleistungs-unternehmen und darum wolle er mich darauf hinweisen, dass ich bei der EU in Brüssel eine Werftbeihilfe beantragen könne; allerdings müsste der Antrag achtfach in den drei Amtssprachen eingereicht werden.

Inzwischen ist beim Verwaltungsgericht ein vorläufiges  Rechtsschutz-verfahren meines Nachbarn anhängig, der einen Großhandel für  Tierfutter betreibt. Der hält das Vorhaben für einen großen Werbegag – mein Schiffbau sei nur darauf angelegt, ihm Kunden abspenstig zu machen. Ich habe ihm schon zwei Mal erklärt, dass ich gar nichts verkaufen wolle. Er hört mir gar nicht zu und das Verwaltungsgericht hat offenbar auch viel Zeit.

Die Suche nach dem Zedernholz habe ich eingestellt. Libanesische Zedern dürfen nicht mehr eingeführt werden. Als ich deshalb hier im Wald Bauholz beschaffen wollte, wurde mir das Fällen von Bäumen – unter Hinweis auf das Landeswaldgesetz verweigert. Dies schädige den Naturhaushalt und  das Klima. Außerdem sollte ich erst eine Ersatzaufforstung nachweisen. Mein  Einwand, in Kürze werde es gar keine Natur mehr geben und das Pflanzen von Bäumen an anderer Stelle sei deshalb völlig sinnlos, brachte mir den zweiten Besuch  des Arztes vom Landeskrankenhaus ein.

Die angeheuerten Zimmerleute versprachen mir schließlich, für das
notwendige Holz selbst zu sorgen.

Sie wählten jedoch erst einmal einen Betriebsrat. Der wollte mit mir
zunächst einen Tarifvertrag für den Holzschiffbau auf dem flachen
Lande ohne Wasserkontakt aushandeln. Weil wir uns aber nicht einig
wurden, kam es zu einer Urabstimmung und zum Streik. Herr, weißt du
eigentlich,  was Handwerker heute verlangen? Wie soll ich denn das bezahlen?

Weil die Zeit drängte, fing ich schon einmal an, Tiere einzusammeln.
Am Anfang ging das noch ganz gut, vor allem die beiden Ameisen sind
noch immer  wohlauf. Aber seit ich zwei Tiger und zwei Schafe von der
Notwendigkeit ihres gemeinsamen und friedlichen Aufenthaltes bei mir
überzeugt hatte, meldete sich der örtliche Tierschutzverein und rügte die
artwidrige Haltung.

 Und mein Nachbar klagt auch schon wieder, weil er auch die Eröffnung
eines  Zoos für geschäftsschädigend hält.

Herr, ist dir eigentlich klar, dass ich auch nach der Europäischen
Tierschutztransportverordnung eine Genehmigung brauche? Ich bin
schon auf  Seite 22 des Formulars und grüble im Moment darüber, was ich
als Transportziel angeben soll. Und wusstest du, dass z.B. Geweih tragende Tiere während der Brunftzeit überhaupt nicht transportiert werden dürfen? Und die Hirsche sind ständig am Schnackseln, wie Fürstin Gloria sagen würde und auch der gemeine Elch und Ochse denken an nichts anderes, besonders die südlicheren!
Herr, wusstest du das? Übrigens, wo hast du eigentlich die Callipepia caliconica – du weißt schon, die Schopfwachteln und den Lethamus Discolor versteckt?

Den Schwalbensittich habe ich bisher auch nicht finden können. Dir ist natürlich auch bewusst, dass ich die 43 Vorschriften der Binnenmarkt-Tierschutzverordnung bei dem Transport der Kaninchen strikt beachten muss. Meine Rechtsanwälte prüfen gerade, ob diese Vorschriften auch für Hasen gelten.

Übrigens: wenn du es einrichten könntest, die Arche als fremdflaggiges Schiff zu deklarieren, das sich nur im Bereich des deutschen Küstenmeeres aufhält, bekäme ich die Genehmigung viel einfacher. Du könntest dich doch auch einmal für mich bemühen. Ein Umweltschützer von Greenpeace erklärte mir, dass ich Gülle,  Jauche, Exkremente und Stallmist nicht im Wasser entsorgen darf. Wie stellst du dir das eigentlich vor?

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Damals ging es doch auch! Vor zwei Wochen hat sich das Oberkommando der Marine bei mir gemeldet und  von mir eine Karte der künftig überfluteten Gebiete  erbeten.

Ich habe ihnen einen blau angemalten Globus geschickt. Und vor zehn Tagen erschien die Steuerfahndung; die haben den Verdacht,  ich  bereite meine Steuerflucht vor. Ich komme so nicht weiter Herr, ich bin verzweifelt! Soll ich nicht doch lieber meinen Rechtsanwalt mit auf die Arche nehmen?“

Noah fing wieder an zu weinen. Da hörte der Regen auf, der Himmel klarte auf  und die Sonne schien wieder. Und es zeigte sich ein wunderschöner Regenbogen.

 Noah blickte auf und lächelte. „Herr, du wirst die Erde doch nicht zerstören?“

 Da sprach der Herr:

 „Darum sorge ich mich nicht mehr, das schafft schon eure Verwaltung!!!“

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