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Anspruch auf Spielberechtigung für A-Junioren einer Fußballmannschaft

Eine talentierte Torhüterin scheitert vor Gericht mit dem Versuch, in einer männlichen A-Jugendmannschaft zu spielen. Der Hessische Fußballverband beruft sich auf „biologische Unterschiede“, das Gericht bestätigt seine Satzungsautonomie. Ein Fall, der die Debatte um Geschlechtergleichstellung im Sport neu entfacht.

Das Wichtigste: Kurz & knapp

  • Die Klägerinnen fordern eine Ausnahme von den bestehenden Regelungen, um in männlichen A-Jugendmannschaften spielen zu dürfen.
  • Der Beklagte ist eine Verbandsorganisation, die für die Erteilung von Spielberechtigungen zuständig ist und gemischtes Spielen nur bis zur B-Jugend erlaubt.
  • Die aktuellen Satzungsregelungen sehen keine Spielberechtigung für Juniorinnen in der A-Jugend vor und führen zu einer direkten Zuweisung in die Frauenmannschaften.
  • Der Antrag auf Erteilung einer Spielberechtigung für die Klägerin wurde abgelehnt, da der Beklagte auf die Selbstantragstellung verwies.
  • Die Klägerinnen argumentierten, dass die Regelungen eine benachteiligende Wirkung aufgrund des Geschlechts aufweisen.
  • Der Beklagte rechtfertigte die unterschiedlichen Regelungen mit biologischen Unterschieden zwischen den Geschlechtern.
  • Das Gericht entschied, dass die Klage abgewiesen wurde, da die bestehenden Regelungen rechtens seien.
  • Die Entscheidung basiert darauf, dass die Satzung durch den Beklagten im Rahmen seiner Willensbildung geändert werden müsste und eine Ausnahme nicht einfach generiert werden kann.
  • Die Abweisung der Klage bedeutet, dass es vorerst keine rechtliche Grundlage gibt, um den Zugang von Mädchen zu männlichen A-Jugendmannschaften durchzusetzen.
  • Die Klägerinnen müssen weiterhin alternative Wege suchen, um in höheren Spielklassen aktiv zu bleiben, da die Regelungen nicht geändert wurden.

Entscheidungsfindung im Jugendfußball: Spielberechtigungen für A-Junioren im Fokus

Im Jugendfußball spielen die Spielberechtigungen für A-Junioren eine entscheidende Rolle. Diese Berechtigungen regeln nicht nur, ob ein Spieler in einer bestimmten Altersklasse aktiv teilnehmen darf, sondern sie sind auch eng mit den Anmeldungsverfahren und den Vereinswechseln verbunden. Gemäß den Richtlinien des DFB sind A-Junioren Fußballspieler in einer Altersklasse von 19 Jahren und jünger. Der Anspruch auf Spielberechtigung setzt voraus, dass die Spieler die entsprechenden Anforderungen erfüllen und rechtzeitig angemeldet werden. Ohne die notwendige Spielerlaubnis ist die Teilnahme an Wettkämpfen nicht möglich.

Darüber hinaus unterliegt die Spielberechtigung den Wettkampfbestimmungen, die von den jeweiligen Fußballverbänden aufgestellt werden. Hierzu zählen auch die Transferrechte und Regelungen zur Talentsichtung, die eine wichtige Basis für die Entwicklung junger Sportler bieten. Spieler, die in einer A-Junioren-Mannschaft aktiv werden wollen, müssen alle erforderlichen Dokumente und Genehmigungen einreichen, um ihre Teilnahmebedingungen zu erfüllen.

Im Folgenden wird ein konkreter Fall vorgestellt, der die Herausforderungen und rechtlichen Aspekte rund um den Anspruch auf Spielberechtigung für A-Junioren beleuchtet und analysiert.

Der Fall vor Gericht


Gericht weist Klage auf Spielberechtigung für Juniorinnen in A-Jugend ab

Spielberechtigung für Juniorinnen in A-Jugend Fußballmanschaft
(Symbolfoto: Ideogram gen.)

Das Amtsgericht Frankfurt hat eine Klage abgewiesen, die darauf abzielte, Juniorinnen eine Spielberechtigung für männliche A-Jugend Fußballmannschaften zu ermöglichen. Der Fall betraf eine junge Fußballerin und ihren Verein, die gegen den Hessischen Fußballverband (HFV) geklagt hatten.

Hintergrund des Rechtsstreits

Die Klägerin, eine talentierte Torhüterin, spielte zuvor in der männlichen B-Jugend ihres Vereins. Die Jugendordnung des HFV sieht vor, dass Juniorinnen nach der B-Jugend direkt in Frauenmannschaften wechseln müssen, während für Junioren der Übergang in die A-Jugend möglich ist. Die Kläger argumentierten, diese Regelung benachteilige die Spielerin aufgrund ihres Geschlechts.

Argumente der Parteien

Die Kläger forderten eine Ausnahmeregelung, die es Juniorinnen ermöglichen würde, in A-Juniorenmannschaften zu spielen. Sie schlugen vor, der Verband könne dies auch ohne Satzungsänderung durch Pilotprojekte umsetzen.

Der beklagte Fußballverband verteidigte seine Regelungen mit dem Verweis auf „biologische Unterschiede“ zwischen den Geschlechtern. Zudem betonte der HFV, dass Satzungsänderungen und Pilotprojekte einer internen Willensbildung bedürften.

Urteil und Begründung

Das Gericht wies die Klage ab und erklärte, die Kläger hätten weder Anspruch auf eine individuelle Spielberechtigung noch auf die Schaffung einer allgemeinen Regelung oder eines Pilotprojekts.

In der Urteilsbegründung heißt es: „Objektiv biologische Unterschiede können eine unterschiedliche Behandlung von Männern und Frauen rechtfertigen.“ Das Gericht betonte zudem die Satzungsautonomie des Verbandes, die es dem Gericht verbiete, in die inneren Angelegenheiten des Vereins einzugreifen.

Rechtliche Einordnung und Möglichkeiten

Das Urteil verweist darauf, dass selbst im Falle einer ungerechtfertigten Ungleichbehandlung die entsprechenden Regelungen nichtig wären, aber das Gericht keine Ersatzregelung schaffen könne. Der klagende Verein hat als Mitglied des Verbandes die Möglichkeit, „Satzungsänderungen oder Pilotprojekte unter Beschaffung der erforderlichen Beschlussmehrheiten zu initiieren“.

Das Gericht stellte klar, dass weder aus dem Grundgesetz noch aus dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz ein Anspruch auf Änderung der Verbandsregeln abgeleitet werden kann. Es obliegt allein dem Verband, den Spielbetrieb verfassungskonform zu organisieren.


Die Schlüsselerkenntnisse


Das Urteil bekräftigt die Satzungsautonomie von Sportverbänden und deren Recht, den Spielbetrieb selbstständig zu organisieren. Es verdeutlicht, dass Gerichte nicht befugt sind, in die internen Regelungen von Verbänden einzugreifen, selbst wenn diese möglicherweise diskriminierend erscheinen. Die Entscheidung unterstreicht, dass Änderungen in der Verbandsstruktur durch interne demokratische Prozesse erfolgen müssen, nicht durch gerichtliche Anordnungen.


Was bedeutet das Urteil für Sie?

Für junge Fußballerinnen und ihre Eltern bedeutet dieses Urteil, dass es vorerst keine rechtliche Möglichkeit gibt, eine Spielberechtigung für männliche A-Jugendmannschaften zu erhalten. Der Fußballverband darf weiterhin geschlechtsspezifische Regelungen für den Jugendbereich treffen. Als talentierte Spielerin müssen Sie nach der B-Jugend direkt in eine Frauenmannschaft wechseln. Eine Klage gegen diese Regelung hat keine Aussicht auf Erfolg. Allerdings können Sie und Ihre Eltern sich innerhalb Ihres Vereins dafür einsetzen, dass dieser beim Verband Satzungsänderungen oder Pilotprojekte für gemischte Teams in der A-Jugend vorschlägt. Der Weg zu Veränderungen führt also über die internen Strukturen des Fußballverbands, nicht über die Gerichte.


Weiterführende Informationen

In dieser FAQ-Rubrik finden Sie umfassende Informationen und Antworten zu häufig gestellten Fragen rund um die Spielberechtigung für Juniorinnen in A-Jugend Fußballequipe. Unser Ziel ist es, Ihnen alle relevanten Aspekte verständlich und präzise aufzuzeigen, damit Sie bestens informiert sind und die bestmöglichen Entscheidungen treffen können. Tauchen Sie ein in die Details und klären Sie Ihre Fragen zu diesem wichtigen Thema.

Wichtige Fragen, kurz erläutert:

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Bitte beachten Sie, dass die Beantwortung der FAQ Fragen keine individuelle Rechtsberatung ersetzen kann. Haben Sie spezielle Fragen oder Anliegen? Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren – wir beraten Sie gerne.


Häufig gestellte Fragen (FAQ)


 

Welche rechtlichen Möglichkeiten haben Juniorinnen, um in männlichen A-Jugend Fußballmannschaften spielen zu dürfen?

Juniorinnen haben mehrere rechtliche Möglichkeiten, um in männlichen A-Jugend Fußballmannschaften zu spielen:

Sonderspielrecht für Talentförderung

Für besonders talentierte Juniorinnen besteht die Möglichkeit, ein Sonderspielrecht zu beantragen. Dieses Recht kann für U18- und U19-Spielerinnen erteilt werden, die einer DFB-Auswahl angehören. Wenn Sie eine solche Spielerin sind, können Sie oder Ihr Verein einen Antrag beim zuständigen Verbandsjugendausschuss stellen. Für die Genehmigung ist die Zustimmung des verantwortlichen Verbandssportlehrers und des zuständigen DFB-Trainers erforderlich.

Pilotprojekte und Ausnahmeregelungen

In einigen Landesverbänden gibt es Pilotprojekte, die es U18- und U19-Spielerinnen ermöglichen, in A- oder B-Juniorenmannschaften zu spielen. Diese Regelungen können je nach Landesverband variieren. Wenn Sie in einem solchen Verband spielen, sollten Sie sich über die spezifischen Bestimmungen informieren. In manchen Fällen ist eine Genehmigung durch den Verbands-Frauen- und Mädchenausschuss erforderlich.

Einsatz in gemischten Mannschaften

Grundsätzlich sind gemischte Mannschaften (Junioren und Juniorinnen) in den Altersklassen G bis A zulässig. Für die Altersklassen C bis A ist jedoch die Zustimmung der Erziehungsberechtigten der Juniorinnen erforderlich. Wenn Sie also als Juniorin in einer A-Jugend-Mannschaft spielen möchten, benötigen Sie die schriftliche Einwilligung Ihrer Eltern oder Erziehungsberechtigten.

Sonderregelungen für Auswahlspielerinnen

Für Juniorinnen, die einer DFB-Auswahl angehören, gibt es besondere Möglichkeiten. Als U19- oder U20-Spielerin können Sie unter bestimmten Voraussetzungen eine Spielerlaubnis für A-Juniorenmannschaften erhalten. Hierfür ist ein Antrag beim zuständigen Verband erforderlich, dem der verantwortliche Verbandssportlehrer und der zuständige DFB-Trainer zustimmen müssen.

Beachten Sie, dass die genauen Regelungen je nach Landesverband variieren können. Es ist ratsam, sich bei Ihrem zuständigen Fußballverband über die aktuellen Bestimmungen und Antragsverfahren zu informieren. Die Entscheidung über die Erteilung eines Sonderspielrechts liegt letztendlich beim jeweiligen Verband und wird im Einzelfall geprüft.


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Wie können Fußballvereine die Regeln für gemischte Teams in Jugendmannschaften ändern?

Fußballvereine können die Regeln für gemischte Teams in Jugendmannschaften nicht eigenständig ändern. Die Entscheidungsgewalt liegt bei den Fußballverbänden. Wenn Sie als Verein Änderungen anstreben, müssen Sie den offiziellen Weg über Ihren zuständigen Landesverband gehen.

Initiierung des Änderungsprozesses

Um eine Regeländerung anzustoßen, sollten Sie zunächst einen schriftlichen Antrag an Ihren Kreis- oder Bezirksjugendausschuss stellen. Formulieren Sie darin klar Ihr Anliegen und begründen Sie, warum die Änderung Ihrer Meinung nach notwendig ist. Beachten Sie dabei die in der Jugendordnung Ihres Landesverbandes festgelegten Fristen für Anträge.

Unterstützung sammeln

Erhöhen Sie die Chancen auf Erfolg, indem Sie Unterstützung von anderen Vereinen gewinnen. Je mehr Vereine sich Ihrem Anliegen anschließen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Antrag ernst genommen wird. Organisieren Sie Treffen mit anderen Vereinsvertretern, um Ihre Ideen zu diskutieren und gemeinsam vorzugehen.

Vorstellung auf Verbandstag

Wird Ihr Antrag angenommen, kommt er auf die Tagesordnung des nächsten Verbandsjugendtages. Hier haben Sie die Möglichkeit, Ihr Anliegen vor den Delegierten zu präsentieren. Bereiten Sie eine überzeugende Argumentation vor, die die Vorteile der Regeländerung für den Jugendfußball hervorhebt.

Abstimmung und Umsetzung

Die Delegierten stimmen über Ihren Antrag ab. Bei einer Mehrheit für Ihren Vorschlag wird die Änderung in die Jugendordnung aufgenommen. Beachten Sie, dass die Umsetzung Zeit in Anspruch nehmen kann, da möglicherweise Anpassungen in verschiedenen Bereichen des Spielbetriebs notwendig sind.

Denken Sie daran, dass Änderungen in der Jugendordnung oft weitreichende Konsequenzen haben. Stellen Sie sicher, dass Ihr Vorschlag im Einklang mit übergeordneten Regelwerken wie der DFB-Jugendordnung steht. Nur so haben Sie eine realistische Chance auf Erfolg bei Ihrem Bestreben, die Regeln für gemischte Teams in Jugendmannschaften zu ändern.


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Was bedeutet die Satzungsautonomie von Sportverbänden für die Rechte junger Fußballerinnen?

Die Satzungsautonomie von Sportverbänden gibt diesen das Recht, ihre internen Angelegenheiten selbst zu regeln. Dies bedeutet, dass Sportverbände wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) eigene Regeln und Bestimmungen für den Spielbetrieb festlegen können. Für junge Fußballerinnen hat dies weitreichende Konsequenzen.

Grenzen der Satzungsautonomie

Trotz der Satzungsautonomie sind Sportverbände nicht völlig frei in ihren Regelungen. Sie müssen sich an geltendes Recht halten und dürfen nicht gegen grundlegende Rechte verstoßen. Wenn Sie als junge Fußballerin beispielsweise durch eine Verbandsregel diskriminiert würden, könnten Sie dagegen vorgehen.

Auswirkungen auf Spielberechtigungen

Die Satzungsautonomie ermöglicht es Verbänden, spezifische Regeln für Altersklassen und Geschlechter festzulegen. So können sie bestimmen, ab welchem Alter Mädchen in Jungenmannschaften spielen dürfen oder wann ein Wechsel in den Erwachsenenbereich möglich ist. Wenn Sie als B-Juniorin des älteren Jahrgangs in einer Frauenmannschaft spielen möchten, hängt dies von den Bestimmungen des jeweiligen Verbandes ab.

Rechtliche Möglichkeiten für Spielerinnen

Sollten Sie als junge Fußballerin der Meinung sein, dass eine Verbandsregel Sie unangemessen benachteiligt, haben Sie dennoch Möglichkeiten, dagegen vorzugehen. Sie können zunächst die verbandsinternen Beschwerdewege nutzen. In schwerwiegenden Fällen, etwa bei Verstößen gegen das Gleichbehandlungsgebot, wäre sogar der Weg zu ordentlichen Gerichten möglich.

Bedeutung für die Praxis

In der Praxis bedeutet die Satzungsautonomie für Sie als junge Fußballerin, dass Sie sich mit den spezifischen Regeln Ihres Verbandes vertraut machen müssen. Diese können von Verband zu Verband variieren. Beachten Sie dabei, dass Verbände ihre Regeln regelmäßig anpassen können, um auf gesellschaftliche Entwicklungen zu reagieren. Es lohnt sich daher, die aktuellen Bestimmungen im Blick zu behalten, um Ihre Möglichkeiten im Spielbetrieb optimal nutzen zu können.


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Welche Alternativen haben talentierte Juniorinnen, um auf hohem Niveau Fußball zu spielen?

Talentierte Juniorinnen haben mehrere Möglichkeiten, um auf hohem Niveau Fußball zu spielen und ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Eine wichtige Option ist die Teilnahme am Spielbetrieb der regionalen Ligen der Jungs, die dem Leistungsniveau der Mädchen entsprechen. Dies ermöglicht es den Spielerinnen, sich in einem anspruchsvollen Umfeld zu messen und ihre Fähigkeiten zu verbessern.

Förder- und Leistungszentren weiblich (FLZW)

Eine weitere Alternative bieten die Förder- und Leistungszentren weiblich (FLZW). Diese Einrichtungen sind speziell darauf ausgerichtet, die Qualitätsstandards der weiblichen Talentförderung im Leistungsbereich zu optimieren. In diesen Zentren erhalten Sie Zugang zu hochqualitativen Trainingsumgebungen und werden systematisch auf höhere Spielklassen vorbereitet.

DFB-Pokal-Wettbewerb für U17-Leistungsteams

Um sich auch überregional auf höchstem Niveau messen zu können, wird ein DFB-Pokal-Wettbewerb für U17-Leistungsteams eingeführt. Dieser Wettbewerb bietet Ihnen die Möglichkeit, sich mit den besten Juniorinnenteams aus ganz Deutschland zu messen und wertvolle Erfahrungen zu sammeln.

Nachwuchsleistungszentren

Nachwuchsleistungszentren spielen eine zentrale Rolle in der Talentförderung. Hier erhalten Sie nicht nur fußballspezifisches Training, sondern auch schulische Unterstützung und psychologische Betreuung. Diese ganzheitliche Förderung hilft Ihnen, Ihr volles Potenzial zu entfalten.

Auswahlmannschaften

Die Teilnahme an Auswahlmannschaften des Landesverbandes bietet eine weitere Möglichkeit, auf hohem Niveau zu spielen. Ab der U13 bis zur U18 durchlaufen Sie hier mehrere mehrtägige Maßnahmen pro Jahr und haben die Chance, sich bei Länderpokalen zu präsentieren.

Wenn Sie in einem Bundesland ohne übergreifenden regionalen Unterbau leben, können Sie sich um die Aufnahme in einen Verein mit Bundesliga-Mannschaft bemühen. Diese Vereine bieten oft die besten Möglichkeiten für eine leistungsorientierte Förderung.

Durch diese verschiedenen Alternativen haben Sie als talentierte Juniorin vielfältige Möglichkeiten, Ihre fußballerischen Fähigkeiten auf hohem Niveau weiterzuentwickeln und sich für eine mögliche Profikarriere zu empfehlen.


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Wie können Eltern und Spielerinnen sich für Gleichberechtigung im Jugendfußball einsetzen?

Eltern und Spielerinnen können sich aktiv für Gleichberechtigung im Jugendfußball einsetzen, indem sie folgende Maßnahmen ergreifen:

Bewusstsein schaffen und kommunizieren

Sprechen Sie offen über Ungleichheiten im Jugendfußball. Machen Sie auf Missstände aufmerksam, indem Sie Gespräche mit Trainern, Vereinsvorständen und anderen Eltern führen. Nutzen Sie soziale Medien, um auf das Thema aufmerksam zu machen und Erfahrungen zu teilen.

Engagement im Verein

Beteiligen Sie sich aktiv am Vereinsleben. Übernehmen Sie Funktionen im Vorstand oder in Ausschüssen, um direkt Einfluss auf Entscheidungen zu nehmen. Setzen Sie sich für die Einführung von Gleichstellungsrichtlinien ein und fordern Sie transparente Strukturen bei der Verteilung von Ressourcen wie Trainingszeiten und Plätzen.

Förderung von Mädchenfußball

Unterstützen Sie gezielt den Aufbau und die Förderung von Mädchenmannschaften. Organisieren Sie Schnuppertrainings oder Fußballcamps speziell für Mädchen, um mehr weibliche Spielerinnen zu gewinnen. Setzen Sie sich für qualifizierte Trainerinnen als Vorbilder ein.

Zusammenarbeit mit Verbänden

Nehmen Sie Kontakt zu Ihrem Landesverband auf und machen Sie auf Ungleichheiten aufmerksam. Fordern Sie die Umsetzung von Gleichstellungsmaßnahmen auf Verbandsebene. Beteiligen Sie sich an Arbeitsgruppen oder Gremien, die sich mit Gleichstellungsfragen befassen.

Öffentlichkeitsarbeit und Petitionen

Initiieren Sie Petitionen für mehr Gleichberechtigung im Jugendfußball. Suchen Sie den Kontakt zu lokalen Medien, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Organisieren Sie Veranstaltungen oder Aktionstage, die die Gleichberechtigung im Fußball thematisieren.

Durch kontinuierliches Engagement und die Zusammenarbeit mit anderen Betroffenen können Sie schrittweise Veränderungen bewirken und zu mehr Gleichberechtigung im Jugendfußball beitragen. Bleiben Sie hartnäckig und lassen Sie sich von Rückschlägen nicht entmutigen. Jeder kleine Schritt zählt auf dem Weg zu einem inklusiveren und gerechteren Fußballsport für alle Jugendlichen.


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Glossar – Fachbegriffe kurz erklärt

  • Satzungsautonomie: Dies bedeutet, dass Vereine und Verbände das Recht haben, ihre eigenen Regeln und Vorschriften unabhängig zu bestimmen. In diesem Kontext erklärt das Gericht, dass der Hessische Fußballverband (HFV) selbstständig entscheiden darf, wer in welchen Mannschaften spielen darf, ohne dass externe Institutionen, wie Gerichte, diese Regelungen vorschreiben können. Praktisch bedeutet dies, dass Fragen wie die Spielberechtigung von Juniorinnen in männlichen Mannschaften intern durch die Verbandsmitglieder und nicht durch Gerichtsurteile entschieden werden müssen.
  • Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG): Dies ist ein deutsches Gesetz, das Diskriminierung aufgrund von Rasse, Geschlecht, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter oder sexueller Identität verhindern soll. Im vorliegenden Fall wurde geprüft, ob die Regelung des Fußballverbands gegen dieses Gesetz verstößt. Das Gericht entschied jedoch, dass die getroffenen Regelungen nicht auf Basis des AGG geändert werden müssen, da die Satzungsautonomie des Verbandes Vorrang hat.
  • Objektiv biologische Unterschiede: Hier geht es um die Unterscheidung zwischen den Geschlechtern basierend auf körperlichen und biologischen Merkmalen. Der Fußballverband argumentierte, dass diese Unterschiede es rechtfertigen, unterschiedliche Regeln für männliche und weibliche Spieler aufzustellen. Das Gericht akzeptierte dieses Argument, bedeutend, dass eine ungleiche Behandlung zulässig sein kann, wenn objektiv nachweisbare Unterschiede zwischen den Geschlechtern bestehen.
  • Spielberechtigung: Dies ist das offizielle Recht eines Spielers oder einer Spielerin, an einem Wettbewerb oder Spiel teilzunehmen. Im vorliegenden Fall bedeutete dies, dass die talentierte Torhüterin trotz ihres Könnens keine Erlaubnis erhielt, in einer männlichen A-Jugendmannschaft zu spielen. Die Spielberechtigung ist an bestimmte Bedingungen geknüpft, die von den Fußballverbänden festgelegt werden.
  • Wettkampfbestimmungen: Hierbei handelt es sich um die Regeln und Vorschriften, die für die Durchführung von Fußballwettbewerben gelten. Diese Bestimmungen beinhalten alles von den Anmeldungen der Spieler, über Transferrechte, bis hin zu speziellen Regelungen für Altersklassen und Geschlechter. Im Text wird deutlich, dass die Spielberechtigung der Torhüterin stark von diesen Wettkampfbestimmungen abhängt.
  • Transferrechte: Dies bezieht sich auf die Bestimmungen und Regeln, die den Wechsel eines Spielers von einem Verein zu einem anderen regeln. Besonders im Jugendfußball sind diese Transferrechte wichtig, um zu verhindern, dass Spieler regelmäßig die Vereine wechseln, ohne dass die beteiligten Vereine ihre Entwicklung und Rechte ausreichend berücksichtigen können. Es ist ein Mittel, um die Ordnung und Stabilität in den verschiedenen Mannschaften und Vereinen zu gewährleisten.

Wichtige Rechtsgrundlagen


  • Artikel 3 GG (Grundgesetz): Artikel 3 des Grundgesetzes legt fest, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind und niemand aufgrund seines Geschlechts benachteiligt werden darf. Dies ist besonders relevant, da die Kläger argumentieren, dass die Beschränkung der weiblichen Spielerinnen in der männlichen A-Jugend eine Diskriminierung aufgrund des Geschlechts darstellt.
    • Der vorliegende Fall beinhaltet eine Regelung, die es Juniorinnen nicht erlaubt, bei den männlichen A-Junioren zu spielen, was die Kläger als Benachteiligung aufgrund des Geschlechts sehen. Artikel 3 GG wird hier als entscheidende Grundlage herangezogen, um die Rechtmäßigkeit dieser Regelung zu prüfen.
  • § 242 BGB (Treu und Glauben): Diese Vorschrift verlangt, dass Verträge und Rechtsverhältnisse nach Treu und Glauben ausgeführt werden müssen. Dies umfasst auch den Grundsatz der Gleichbehandlung im Vereinsrecht.
    • Die Kläger sehen in der Satzungsregelung einen Verstoß gegen den Grundsatz von Treu und Glauben, da sie der Meinung sind, dass die Regelungen des Beklagten die Klägerin zu 1. unangemessen benachteiligen und damit gegen § 242 BGB verstoßen.
  • Jugendordnung des Verbandes, § 14 Ziffer 5: Diese spezifische Regelung des Beklagten verbietet Juniorinnen, in der männlichen A-Jugend zu spielen, und legt den direkten Übergang von der B-Jugend in die Frauenmannschaften fest.
    • Der konkrete Fall dreht sich um die Anfechtung dieser spezifischen Bestimmung, da die Kläger der Meinung sind, dass die Regelung unfair und diskriminierend ist. Die Rechtsgrundlage der Jugendordnung ist zentral für die Beurteilung der Satzungsmäßigkeit und mögliche Änderungen.
  • DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung): Artikel 12 bis 22 DSGVO regeln unter anderem das Recht auf Information und Transparenz bei Antragsverfahren.
    • Obwohl dies nicht direkt auf die Spielberechtigung anwendbar ist, wird argumentiert, dass die mangelnde Entscheidung über den Antrag der Klägerin zu 1. gegen das Transparenzgebot verstoßen könnte. Dies wird als Verfahrensaspekt zur Stärkung der Position der Klägerin in Betracht gezogen.
  • AGG (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz): Das AGG hat das Ziel, Benachteiligungen aus Gründen der Rasse, ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen (§§ 1, 19 AGG).
    • Die Kläger schlussfolgern, dass die bestehenden Regelungen und die Verweigerung der Spielberechtigung gegen das AGG verstoßen, da diese Juniorinnen aufgrund ihres Geschlechts benachteiligen. Dies könnte eine Grundlage sein, um Änderungen zu verlangen oder rechtliche Maßnahmen zu ergreifen.

Das vorliegende Urteil

AG Frankfurt – Az.: 30 C 1081/22 (71) – Urteil vom 31.03.2023


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