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Was ist das Landgericht Köln (LG Köln)?

Das Landgericht Köln (kurz: LG Köln) gehört in Nordrhein-Westfalen zu den sogenannten Gerichten der ordentlichen Gerichtsbarkeit. Es ist dem Oberlandesgericht Köln zugeordnet und in dessen Bezirk das größte von drei Landgerichten. In Deutschland gehört das LG Köln zu den größten Landgerichten.

Die ordentliche Gerichtsbarkeit oder Justizgerichtsbarkeit wird in Deutschland durch den § 13 GVG (Gerichtsverfassungsgesetz) bestimmt. Diese Gerichte behandeln vor allem Zivilsachen. Das sind bürgerliche Rechtsstreitigkeiten, Rechtsfälle der freiwilligen Gerichtsbarkeit, Familiensachen und Strafsachen, wenn für diese Rechtsfälle nicht Verwaltungsbehörden, Verwaltungsgerichte oder Fachgerichte nach den Vorschriften des deutschen Bundesrechts zuständig sind.

Landgericht Köln: Gerichtssitz und Gerichtsbezirk

Köln Foto
Foto von Köln: Glenn Carstens-Peters / Unsplash

Das Landgericht Köln hat seinen Sitz in der Stadt Köln. Sein Gerichtsbezirk umfasst die beiden kreisfreien Städte Köln und Leverkusen sowie die Landkreise Rheinisch-Bergischer Kreis, Rhein-Erft-Kreis und Oberbergischer Kreis. Von letzterem werden aber für die Zuständigkeit des LG Köln die Gemeinden Waldbröl, Nümbrecht, Morsbach und Reichshof abgezogen, für die das Landgericht Bonn zuständig ist. Das Gerichtsgebäude des LG Köln in der Luxemburger Straße 101, 50939 Köln ist seit 1981 ein 105 m hohes, sternförmiges und dreiflügeliges Gebäude, in welchem das Amtsgericht Köln ebenfalls seinen Sitz hat.

Geschichte des Landgerichts Köln

Das Landgericht Köln gibt es seit 1820 unter diesem Namen. Köln war damals eine preußischen Rheinprovinz, in der man die bis zum Wiener Kongress von 1815 bestehende französische Gerichtsorganisation beibehalten hatte. Die damalige Organisation bestand aus einem Appellationsgerichtshof in Köln (vergleichbar mit dem heutigen Oberlandesgericht Köln) mit untergeordneten Landgerichten. Diesen waren wiederum Friedensgerichte (nach heutigem Verständnis Amtsgerichte) zugeordnet.

Für das LG Köln waren das damals die Friedensgerichte Bensberg, Bergheim, Köln I bis IV, Gummersbach, Homburg zu Wiehl, Kerpen, Lindlar, Mülheim, Wipperfürth und die später dem LG Bonn zugeordneten Friedensgerichte Bonn I und II, Eckenhagen, Eitorf, Bad Honnef, Königswinter, Lechenich, Rheinbach, Siegburg, Waldbröl und Zülpich. Diese Strukturen wurden in den nachfolgenden 150 Jahren deutlich verschlankt.

Heute ist dem LG Köln das OLG Köln übergeordnet. Die Amtsgerichte Bergheim, Brühl, Bergisch Gladbach, Gummersbach, Köln, Kerpen, Leverkusen, Wipperfürth und Wermelskirchen sind ihm nachgeordnet. Konrad Adenauer war von 1905 bis 1906 Hilfsrichter am Landgericht Köln.

Pressekammer des LG Köln als Anlaufstelle für Prominente

Die Pressekammer des LG in Köln ist auf Persönlichkeitsrechte und deren Verletzung spezialisiert, was sie bei Prominenten sehr beliebt macht. Eine Pressekammer ist eine Gerichtsabteilung des Landgerichts mit dem Fokus auf Rechtsstreitigkeiten im Medienbereich, nicht zu verwechseln mit der Pressestelle, die Gerichtsmeldungen publiziert. Prominente wenden sich gern an die Pressekammer des LG Köln, weil diese sehr oft in ihrem Sinne urteilt.

Grundsätzlich sind Gerichte frei in ihren Entscheidungen und vertreten teilweise explizit verschiedene Auffassungen. Es besteht daher in heiklen Fällen stets das Bestreben von Klägern, ein ihnen wohlgesonnenes Gericht zu finden. Die Prominenten können sich an die oft in ihrem Sinne urteilende Pressekammer des LG Köln wenden, weil für solche Fälle, die bundesweites oder gar internationales Interesse hervorrufen, der sogenannte fliegende Gerichtsstand nach § 32 ZPO gilt. Das bedeutet, dass sich Kläger ein örtlich zuständiges Gericht aussuchen können. Diese Vorgehensweise wird von Juristen spöttisch „Forum Shopping“ genannt. Sie ist sogar dann möglich, wenn ein Kläger schon vor einem anderen Landgericht gescheitert ist (meistens mit einer einstweiligen Verfügung gegen eine Presseveröffentlichung).

Das Landgericht Köln stellt das Persönlichkeitsrecht gegenüber der Pressefreiheit sehr hoch. Es erlässt sogar Eilverfügungen gegen Medien, ohne diese anzuhören. Journalisten glauben, dass das LG Köln am deutlichsten unter allen deutschen Gerichten gegen sie urteilt.

Verschiedene Urteile im Zusammenhang mit dem LG Köln

Abstraktes Schuldanerkenntnis

Abstraktes Schuldanerkenntnis – Rechtsschutzbedürfnis für gesonderte Klage

Abstraktes Schuldanerkenntnis – Rechtliche Implikationen und Vollstreckung Im vorliegenden Fall des OLG Köln (Az.: 19 U 189/13) geht es um die Geltendmachung von Zinsen aus einem notariellen Schuldanerkenntnis und die Abwehr der Vollstreckung von Zinsen durch den Beklagten, wobei die Kernproblematik die Frage der rechtlichen Verpflichtungen und Vereinbarungen zwischen den Parteien sowie die Wirksamkeit und […]weiterlesen »
Beweisvereitelung

Wann liegt eine Beweisvereitelung vor?

Gerichtsurteil zur Beweisvereitelung und deren rechtlichen Folgen Das OLG Köln hat in seinem Urteil (Az.: 20 U 240/23) vom 15.03.2024 entschieden, dass die Beweislastumkehr zum Nachteil des Klägers aufgrund des Vorwurfs der Beweisvereitelung durch das Landgericht Bonn nicht getragen wird, weshalb das ursprüngliche Urteil aufgehoben und zur erneuten Verhandlung an das Landgericht zurückverwiesen wird. Weiter […]weiterlesen »
Kanzlei Kotz - Standdardbild

Werkvertrag bzw. Werklieferungsvertrag – Nichtigkeit des Vertrages wegen Schwarzlohnabrede

Wegweisendes Urteil: Schwarzarbeit macht Werkvertrag nichtig – Kosten der Berufung Im Kern geht es in dem Fall um die Nichtigkeit eines Werk- bzw. Werklieferungsvertrags aufgrund einer Schwarzlohnabrede zwischen den Vertragsparteien, bei dem der Bundesgerichtshof entschied, dass solche Verträge insbesondere dann nichtig sind, wenn der Unternehmer vorsätzlich gegen das Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz verstößt und der Besteller dies kennt […]weiterlesen »
Photovoltaikanlage Montage

Lieferung und Montage einer Photovoltaikanlage – Einordnung des Vertrages

Klage wegen mangelhafter Photovoltaikanlage abgewiesen – Gericht urteilt über Mängel Der Fall betrifft einen Streit um wechselseitige Ansprüche aus einem Vertrag über die Lieferung und Montage einer Photovoltaikanlage, wobei das OLG Köln unter anderem entschied, dass dem Beklagten wegen der mangelhaften Montage Schadensersatz in Höhe von 14.308,23 EUR zusteht und die Klage des Klägers auf […]weiterlesen »
Schwarzarbeit: Werkvertrag & Beweislast

Werkvertrag – Darlegungs- und Beweislast bei Behauptung von Schwarzarbeit

OLG Köln: Ordnungsgemäßer Werkvertrag statt Schwarzarbeit In einem Urteil des OLG Köln (Az.: I-11 U 94/14 vom 22.04.2015) ging es um die Darlegungs- und Beweislast bei der Behauptung von Schwarzarbeit im Rahmen eines Werkvertrages, wobei die Klägerin teilweise Schadensersatz wegen mangelhafter Werkleistungen zugesprochen bekam und das Gericht die Schwarzarbeitseinwände des Beklagten zurückwies. Weiter zum vorliegenden […]weiterlesen »
Fahrspurwechsel Unfall

Verkehrsunfall im Zusammenhang mit einem Spurwechsel

Spurwechsel führt zu langem Rechtsstreit: Gericht bestätigt Schadensersatz In einem Verkehrsunfall, der aus einem gefährlichen Spurwechsel eines LKWs resultierte und den PKW des Klägers gegen eine Schutzeinrichtung drängte, wurde die Beklagte, die Haftpflichtversicherung des Unfallgegners, zur Zahlung von Schadensersatz in Höhe von 12.122,54 EUR verurteilt. Die Klage des Fahrzeugeigentümers war größtenteils erfolgreich, wobei das Gericht […]weiterlesen »
Kanzlei Kotz - Standdardbild

Schlüsseldienstvertrag – Wirksamkeit vorformulierte Kundenerklärung – Widerrufsbelehrung

LG Köln: Verbraucherfreundliches Urteil zu Schlüsseldienst und vorformulierte Zustimmung In dem Urteil des LG Köln – Az.: 33 O 267/14 vom 10. Juni 2015 geht es um die Verwendung von vorformulierten Kundenerklärungen durch einen Schlüsseldienst. Der Schlüsseldienst hatte in seinen Formularen zwei Klauseln verwendet, mit denen Kunden bestätigen sollten, dass sie mit der Abrechnung einverstanden […]weiterlesen »
Haftung Supermarkt für Einkaufswagen

Supermarktbetreiberhaftung für Einkaufswagen mit Bremsvorrichtung

Oberlandesgericht Köln: Sicherheitspflicht bei Einkaufswagen ohne Bremsen verletzt In einem wegweisenden Urteil des OLG Köln wurde entschieden, dass ein Supermarktbetreiber für die Folgen eines Unfalls haftet, bei dem eine Kundin von einem Einkaufswagen ohne Bremsvorrichtung auf einem Rollband getroffen wurde. Der Vorfall ereignete sich in einer Filiale, in der neben den üblichen mit Bremsen ausgestatteten […]weiterlesen »
Sturz aus Bett: Keine Verletzung von Schutzpflicht - OLG Köln Entscheidung

Sturz eines Patienten aus Bett – Schutz- bzw. Verkehrssicherungspflichtverletzung

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OLG Köln: Keine Verletzung der Schutz- oder Verkehrssicherungspflicht bei Sturz eines Patienten aus Bett Das Oberlandesgericht Köln hat die Berufung des Klägers abgewiesen, da keine Verletzung der Schutz- oder Verkehrssicherungspflicht durch die Beklagte festgestellt werden konnte. Der Kläger konnte nicht nachweisen, dass die Art und Weise, wie die Nasenbrille und der Sauerstoffschlauch angebracht waren, eine […]weiterlesen »
Kanzlei Kotz - Standdardbild

Leasingvertrag – Schadenersatzanspruch nach fristloser Kündigung wegen Ratenrückstands

LG Köln entscheidet: Schadenersatz von 90.470,49 EUR für fristlose Kündigung von Leasingverträgen Key Takeaway des Urteils: Das LG Köln hat entschieden, dass die Klägerin nach fristloser Kündigung der Leasingverträge wegen Ratenrückstands Schadenersatz in Höhe von 90.470,49 EUR nebst Zinsen erhält. Die Kündigung war aufgrund von Zahlungsverzug von mindestens zwei Raten rechtens, und die Schadensberechnung der […]weiterlesen »
Kanzlei Kotz - Standdardbild

Gerichtssachverständiger – Vorschuss überschritten – Toleranzaufschlag 10 %

Zahlungsansprüche und Pflichten eines Gerichtsgutachters In einem komplexen Fall, der den Teppich des juristischen Parketts einrollt, geht es um die finanziellen Ansprüche eines Gerichtsgutachters, der behauptet, dass seine Hinweispflichten ordnungsgemäß erfüllt wurden, und um die Frage, wer die zusätzlichen Kosten übernehmen sollte, die während des Prozesses entstanden sind. Ein Gerichtsgutachter hatte für seine Tätigkeit im […]weiterlesen »
Unterhaltungs- und Kostenverantwortlichkeit für Wasserversorgungsleitung

Unterhaltungs- und Kostenverantwortlichkeit für Wasserversorgungsleitung

Streit um Verantwortlichkeit und Kosten bei Wasserversorgungsleitung In einem bemerkenswerten Fall, der vor dem Landgericht Köln verhandelt wurde (Az.: 21 O 231/21), ist eine tiefgreifende Kontroverse zwischen den Parteien entstanden. Die Auseinandersetzung dreht sich um die Zuständigkeit und die Kostenverantwortlichkeit für eine Wasserversorgungsleitung, die zum Grundstück des Klägers führt. Die Problemstellung ergibt sich aus einer […]weiterlesen »

 

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